Foto: Jonathan Torgovnik/Reportage by Getty Images).

FREIWILLIGE FAMILIENPLANUNG

Aufklärung und Familienplanung– (k)eine normale Sache!

Wie viele Kinder möchte ich haben? Sollen wir jetzt Kinder bekommen oder warten? Welches Verhütungsmittel ist für mich und meinen Körper am besten geeignet?

Jede Frau sollte selbst darüber entscheiden können, wann, ob, mit wem und wie viele Kinder sie bekommen möchte. Klingt logisch, oder?

Doch 257 Millionen Frauen haben diese Entscheidung NICHT in ihrer eigenen Hand. Obwohl sie nicht schwanger werden wollen, können sie nicht mit modernen Mitteln verhüten. Dazu kommt:

Jede vierte Frau kann nicht entscheiden, wann sie Sex hat.

Deswegen kommt es jedes Jahr zu 121 Millionen unbeabsichtigten Schwangerschaften. Davon:

Teeangerschwangerschaften

oft illegale und lebensbedrohliche Schwangerschaftsabbrüche

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WIR STELLEN UNS DEN HÜRDEN

Mitglieder des Youth to Youth Programms während einer Session zum Thema Verhütung und Familienplanung

Jugendfreundliche Aufklärung

Über Sexualität zu sprechen ist in vielen Gesellschaften ein Tabu. Aufklärungsunterricht findet häufig nicht statt, ist von schlechter Qualität oder von Abstinenzbotschaften geprägt, welche häufig das genaue Gegenteil bewirken. Dadurch entstehen viele Unsicherheiten. Jugendliche brauchen dieses Wissen, wenn sie in die sexuell aktive Phase kommen – um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden und sich vor Infektionskrankheiten wie HIV zu schützen.

Die DSW hat deshalb in Ostafrika Jugendklubs etabliert, in denen ausgebildete Jugendberater*innen genau diese Aufgabe übernehmen. Sie reden dabei nicht nur mit anderen Jugendlichen, sondern auch mit älteren Mitgliedern ihrer Gemeinden.

Der Youth Truck Uganda wird SRHR Informationen in ländliche Gebiete bringen

Wir machen Wege kürzer

Die nächste Krankenstation oder das nächste Familienplanungszentrum ist für viele Mädchen und Frauen häufig in weiter Entfernung, besonders in ländlichen Regionen. Wenn die Reise lange dauert lange und teuer ist, werden Gesundheitsdienste oft nicht wahrgenommen.

Darum sind wir mit den Youth Trucks unterwegs, bei denen unsere Mitarbeiter*innen Beratungen mitsamt Verhütungsmitteln auch in entferntere Orte liefern. Auch in unseren Jugendklubs, die häufig an Gesundheitszentren angeschlossen sind, sorgen wir für Aufklärung und ausreichend Verhütungsmittel.

Aufklärungsveranstaltung eines Jugendklubs der DSW in einem Slum in Kampala, Uganda

Frauen stärken

Frauen wird häufig das Mitspracherecht in Fragen der Sexualität verwehrt. Für Männer ist die Anzahl der Kinder ein Gradmesser für die gesellschaftliche Stellung. Doch auch viele Väter merken zunehmend, dass es schwierig ist, eine große Anzahl an Kindern zu versorgen und ihnen eine gute Bildung zu ermöglichen. Und besonders die Heranwachsenden lehnen die rückständigen Haltungen früherer Generationen zunehmend ab.

Bei öffentlichen Veranstaltungen versuchen die Jugendlichen unserer Jugendklubs mit Theater- und Musikaufführungen und unsere Mitarbeiter*innen in öffentlichen Gesprächen, nicht nur Jugendliche und Frauen zu erreichen, sondern auch Männern aufzuzeigen, wie wichtig Aufklärung, Familienplanung und eine gleichberechtigte Beziehung für ihr eigenes Wohl und das der Gemeinschaft ist.

Mit Religionen zusammenarbeiten

Der Einfluss der Religionen ist in vielen Entwicklungsländern viel größer als in den Industrieländern. Deswegen ist es schwer für Familienplanung einzutreten, wenn sich religiöse Gruppen dem verschließen.

Viele Religionsgemeinschaften und Organisationen bekommen mittlerweile ein besseres Verständnis für die Notwendigkeit von Verhütung. Die hohe Zahl an ungewollten Schwangerschaften und HIV-Infektionen bringt viele zur Einsicht, dass es nicht zielführend ist, auf alte Dogmen zu setzen.

Mit From Faith to Action haben wir ein Netzwerk ins Leben gerufen, das religiösen Organisationen und religiösen Führern den Umgang mit dem Thema Aufklärung und Familienplanung erleichtern soll. Mehr als 250 Organisationen und Netzwerke, mehrheitlich christliche und islamische, beteiligen sich daran. Paare sollen durch das Projekt einen besseren Zugang zu Informationen und Dienstleistungen rund um Sexualität und Verhütung bekommen, ohne, dass ihr Glaube sie daran hindert.

Zugang zu Aufklärung und Familienplanung für alle?
Es hätte nur Vorteile:

Weniger unbeabsichtigte Schwangerschaften

Wenn Frauen von ihrem Recht Gebrauch machen können, selbst über die Zahl ihrer Kinder und den Zeitpunkt ihrer Geburt zu entscheiden, würde die Anzahl unbeabsichtigter Schwangerschaften um 70 Prozent zurückgehen.

Bessere Chancen für Mutter und Kind

Wenn Frauen verhüten könnten und im Rahmen ihrer Schwangerschaft versorgt wären, würde sich die Müttersterblichkeit auf der Welt um 62 Prozent und die Säuglingssterblichkeit um 69 Prozent verringern. Wenn weniger Kinder sterben, entscheiden sich Eltern für kleinere Familien.

Bessere Lebensperspektiven

Die betroffenen Frauen wären gesünder und besser gebildet und könnten besser am Erwerbsleben teilhaben. Das würde bedeuten, dass sie durch weniger finanzielle Abhängigkeit selbstbestimmter Leben könnten.

Das Potential der Kinder wird gestärkt

In kleineren Familien geht es Kindern besser: Sie sind gesünder, kommen in der Schule besser zurecht, haben bessere Berufschancen und verdienen später mehr.

Helfen Sie mit!

Unterstützen Sie unsere Projekte und unsere politische Arbeit für Sexualaufklärung und freiwillige Familienplanung mit einer Spende.