WEIBLICHE GENITALVERSTÜMMELUNG

Weibliche Genitalverstümmelung

Die Tradition verlangt es: Damit ein Mädchen vollwertig in ihre Gemeinschaft aufgenommen werden kann, muss sie beschnitten sein. In einigen Gesellschaften wird den Mädchen dabei “nur” die Klitorisvorhaut entfernt, in anderen verlieren sie nicht nur ihre Klitorisperle und ihre Schamlippen, sondern bei dem blutigen Eingriff auch häufig ihr Leben. 

Schuld sind vor allem längst überholte Riten.

 

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Weltweit sind

Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen!

Jedes Jahr werden weitere

Mädchen an den Genitalien verstümmelt!

Folgen der Genitalverstümmelung für Mädchen und Frauen

Unzählige Mädchen verbluten bereits während des Eingriffs oder sterben, wenn sich die Wunde entzündet.
Doch auch die Mädchen, die mit dem Leben davonkommen, tragen häufig schwerwiegende Folgen davon:

Risiken während der Schwangerschaft

Weibliche Genitalverstümmelung führt zu einem erhöhten Risiko für schwere Geburtsverletzungen und Nachgeburtsblutungen. Weil die Vaginalöffnung zu klein ist, liegen Frauen oftmals sehr lange in den Wehen. Dadurch steigt ihr Risiko für Scheidenfisteln.

Hohes Infektionsrisiko

Für eine Genitalverstümmelung werden häufig nicht sterile Gegenstände wie Messer, Rasierklingen oder gar Glasscherben verwendet. Oft entzündet sich die Wunde bereits unmittelbar nach dem Eingriff.  Aber auch langfristig haben betroffene Frauen ein höheres Infektionsrisiko. Zum Beispiel wenn nach einer Genitalverstümmelung Urin und Menstruationsblut nicht richtig abfließen können.

Psychische Erkrankungen

Die Genitalverstümmelung ist nicht nur körperlich ein schwerwiegender Eingriff – sie führt auch zu schweren Traumata. Der Schock und die schwerwiegende psychische Belastung können Verhaltensstörungen wie posttratumatische Belastungsstörungen bei Mädchen und Frauen auslösen. Auf längerer Sicht leiden die Betroffenen oft unter chronischer Angst.

Sex wird zur Qual

Je nach Ausprägung der Genitalverstümmelung haben die betroffenen Frauen verschiedene sexuelle Dysfunktionen: Sie verspüren wenig bis keine Lust und oft auch starke Schmerzen beim Sex. Gerade bei der Infubulation kommt es sehr häufig zu Verletzungen, da hier auch zum Teil die Vaginalöffnung zugenäht wurde. 

In DSW-Projekten machen sich Jugendliche stark für ein Ende von weiblicher Genitalverstümmelung

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Frauen und Mädchen erlangen sexuelle Freiheit

Ganz oben steht: Frauen stärken! Weibliche Genitalverstümmelung ist eine Praxis, die vor allem die gesellschaftliche Rolle des Mannes untermauert. Die Genitalverstümmelung soll die Frau beim Sex beeinträchtigen und sie so am Fremdgehen hindern. Doch jede Frau hat das Recht, selbst über ihre Sexualität und ihr Liebesleben zu bestimmen.

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Aufklären und Sichtweisen ändern

Genitalverstümmelung ist eine kulturelle Praxis, doch Kulturen können sich wandeln. Deswegen machen sich Jugendliche aus unseren Klubs daran, nicht nur Mädchen und ihre Eltern über die gravierenden Folgen der Genitalverstümmelung aufzuklären, sondern auch ihre Gemeinden. Wir bilden dazu spezielle Jugendberater*innen aus, die genau wissen, wie sie andere Menschen über das Thema richtig informieren und einen Bewusstseinswandel herbeiführen können.

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Religion und Politik überzeugen

Keine Religion fördert oder duldet Genitalverstümmelung. Doch lokale Meinungsführer*innen argumentieren häufig zu Unrecht im Namen ihrer Religion. Genauso verweisen Politiker*innen gerne auf weibliche Genitalverstümmelung als Tradition. Doch die Jugendlichen erheben ihre Stimme und treten in den Dialog mit diesen Menschen. Genitalverstümmlung kann nur beendet werden, wenn die Gemeinden aus eigener Überzeugung damit aufhören.

Helfen Sie mit, Genitalverstümmelung zu verhindern und Mädchen und Frauen zu stärken!

Auge in Auge mit der Klinge

Zwei Betroffene aus Tansania erzählen

Mädchen mit einem T-Shirt gegen Genitalverstümmelung
Ansicht eines Mädchens von hinten

Vor Kinderehe und Genitalverstümmelung geflohen

Frühverheiratung und Genitalverstümmelung gehören zu den traditionellen Bräuchen der Massai. Auch Tumaini Daniel blühte dieses Schicksal. Doch sie ist geflohen – und fand Halt in einem Jugendklub der Stiftung. Was ist aus ihr geworden?

Schnitt in die Seele

Die 16-jährige Massai Esuphat war stolz auf ihre Traditionen. Doch als sie durch die Initiationszeremonie muss, hatte sie das Gefühl, sterben zu müssen. Jahre später trifft sie auf eine Jugendgruppe der DSW und lernt viel über Sexualität. Ihr wird klar: Meine Tradition hat mich betrogen.