Angela Bähr, Programmdirektorin der DSW.

Was ist wichtig in der Entwicklungszusammenarbeit? Wo liegen Chancen, wo Herausforderungen? Diese und viele weitere Fragen wurden beim Roundtable der Fachzeitschrift DIE STIFTUNG geklärt. Mit dabei war auch Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin und Programmdirektorin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Ein Thema, das immer wieder aufkam, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Die unzureichende Gesund­heitsversorgung im ländlichen Raum in Subsahara-Afrika wird durch Covid-19 sichtbar wie unter einem Brennglas“, erklärt Angela Bähr. Die Pandemie hat gezeigt, wo die Entwicklungszusammenarbeit ausgebaut werden muss, nämlich vor allem bei digitalen Angeboten – auch im Bereich Gesundheit. Der Roundtable spricht neben bisherigen Erfahrungen auch über die kürzlich angelaufene Stiftungsallianz für Afrika (SAfA) und die positiven Synergieeffekte, die sich aus der Verzahnung von unterschiedlichen Aspekten der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) ergeben. Die SAfA ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Entwicklungszusammenarbeit in Zukunft aussehen könnte.

Wenn Stiftungen zusammenarbeiten, ergeben sich viele Vorteile

In der SAfA arbeiten vier Gründungsstiftungen und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in einem Pilotprogramm in Äthiopien daran, die Perspektiven für junge Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren zu verbessern. Jede Organisation bringt sich mit ihrem spezifischen Knowhow ein. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) bringt sich im Auftrag der Rossmann-Stiftung in die Initiative ein. Auf verschiedenen Ebenen bekommen jungen Menschen das Angebot, sich Wissen anzueignen und ihre persönlichen und ökonomischen Perspektiven weiterzuentwickeln, um gar nicht erst in eine Armutsspirale zu geraten. Die DSW macht Angebote zu Sexualaufklärung, selbstbestimmter Familienplanung und körperlicher Selbstbestimmung. Damit wird zum Beispiel vermieden, dass Mädchen bereits im Teenageralter schwanger werden und deshalb oftmals die Schule abbrechen. Auch Informationen zur Gleichstellung der Geschlechter und gegen traditionelle schädliche Praktiken stellt die DSW bereit, um insbesondere die Lebensperspektiven von Mädchen zu erweitern und zu verbessern. Andere Stiftungen und Organisationen innerhalb der SAfA konzentrieren sich auf die Bildung von jungen Menschen und fördern eine nachhaltige Landwirtschaft.

Am Roundtable beteiligt waren – neben Angela Bähr –  auch Erich G. Fritz (Georg-Kraus-Stiftung), Michael Opitz (Hanns-R.-Neumann-Stiftung), Ralf Tepel (Karl-Kübel-Stiftung) und Prof. Claudia Warning (BMZ).

Das ganze Gespräch können Sie hier nachlesen.