Es gibt wohl nur wenige Bereiche, in denen die Globalisierung so stark zu spüren ist wie beim Fußball. In der Bundesliga sind Spieler aus über 50 Ländern vertreten. Häufig sind sie hier die größten und bekanntesten Botschafter ihres Landes. Denn mal ehrlich, was wissen die meisten von uns schon über Gabun? Wer sich für Fußball interessiert weiß: Aus Gabun kommt ein Fußballer, der sich in der deutschen Bundesliga einen echten Namen gemacht hat, Pierre-Emerick Aubameyang. Nachdem er bei Borrussia Dortmund unter Vertrag war, ist er heute Stürmer beim FC Arsenal.  Und so lernen wir durch Fußballturniere, wie aktuell bei der WM, Nationen kennen, die sich sonst jenseits unseres Tellerrands befinden.

Die Engländer spielen – und die ganze Welt schaut zu

Mittlerweile ist auch das Fußballschauen in Afrika und Asien nicht weniger beliebt als bei uns. Vor allem wenn es um eine Sache geht! Beliebt ist dabei vor allem die englische Premier League. Geht mal am Wochenende in eine Bar in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, wenn gerade Arsenal London gegen Manchester United spielt. Viel Spaß bei der Platzsuche!

Die örtlichen Liegen Afrikas spielen eher eine untergeordnete Rolle. Die Stadien sind meist halbleer, dafür wird viel gesungen und getanzt. Die Atmosphäre ist im Allgemeinen entspannter als in europäischen Stadien, kann sich bei Derbys aber auch aufheizen. Das Hauptinteresse aber liegt auf Europa.

Und ein Tipp: Wenn ihr euch irgendwo auf der Welt befindet, Anschluss sucht, aber keine Ahnung von Fußball habt, dann macht vorher einen kleinen Crashkurs über Fußball in Deutschland oder England von jemandem in eurem Bekanntenkreis. Denn Fußball ist fast überall auf der Welt ein wunderbarer Türöffner für jedes Gespräch.

Fußball verbindet in der Stadt und auf dem Land

Kinder in Afrika mit ihren Fußbällen aus Bananenblättern

Kinder mit ihren Fußbällen aus Bananenblättern. Quelle: FSMC

Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass Fußball für viele die größte Freizeitbeschäftigung überhaupt ist. In den größeren Städten sieht man Jungs (und oft auch Mädchen) mit einem normalen Ball, in ländlichen Regionen auch viele Kinder und Jugendliche, die mit selbstgebastelten Bällen aus Plastiktüten oder Bananenblättern kicken. Gespielt wird dabei häufig gar nicht auf Tore, denn diese haben meistens kein Netz und der Ball müsste nach einem Treffer erstmal wieder gesucht werden.

Deshalb wird häufig auf einem großen Platz nur auf zwei gegenüberliegende, kleine Steine gespielt. Dabei wird dann viel gedribbelt, häufig gepasst und logischerweise fast nie geschossen. Die Entwicklung dieses Stils erklärt dann auch die häufige Torlosigkeit in den afrikanischen Ligen. Ein 4:3 gibt es hier nur selten, ein 1:0 dagegen sehr häufig.

Fußball bringt auch Zukunftsperspektiven

Fußball kann viele Werte vermitteln, die für viele Jugendliche sinnvoll sind. Teamgeist, Wille, Lernbereitschaft und natürlich auch den positiven Einfluss auf die Gesundheit. Doch gerade in vielen Entwicklungsländern ist es noch so viel mehr. Es gibt viele Initiativen, die Fußball auch mit Bildung verbinden. Die Jugendgruppen in unseren Projekten in Ostafrika versuchen mit Fußballturnieren nicht nur Spaß und Freude in die vernachlässigten Wohngebiete zu bringen. Sie klären zeitgleich auch andere Jugendliche über Sexualität und Verhütungsmethoden auf, damit sie sich vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können. Wie das funktioniert, seht ihr hier:

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